Gestern hab ich einen wirklich alten Laptop bekommen, auf dem das Betriebssystem zerschossen war. Natürlich ist das Laufwerk kaputt, sprich eine Neuinstallation war nicht ganz so einfach… Also einen SATA/IDE auf USB Adapter für knapp 30 Euro gekauft, die MINI-IDE Festplatte mit überragenden 19 GB Speicher ausgebaut und an meinen PC angeschlossen. Von USB booten kann der Laptop auch nicht, also ein Laufwerk anschließen war keine Lösung.
Windows XP auf die nun mit USB angeschlossene Festplatte zu installieren warf einen Blue Screen. Außerdem hat es den Bootmanager überschrieben, also erst andere Festplatten abstecken! Ubuntu 8.04 und 10.04 erkennen die USB Festplatte nicht, also hab ich von einer KNOPPIX-Live CD Debian installiert. (Kernel 2.6.24)
Ging ohne Probleme, auch das booten klappte am PC sofort. Also Festplatte abgesteckt und wieder in den Laptop eingebaut. Und siehe da, es ging nicht…
Begin: Waiting for root file system...
Done.
WARNING bootdevice may be renamed. Try root=/dev/hda2
ALERT! /dev/sda2 does not exist. Dropping to a shell!
Check your root= boot argument (cat /proc/cmdline)
Check for missing modules (cat /proc/modules), or device files (ls /dev)
und anschließend in eine Shell gedroppt. Mit Hilfe von cat /proc/partitions herausgefuunden, dass die Partition hda2 heißt.
Also versucht in der Konfigurationsdatei vom Bootmanager (GNU GRUB version 0.97) die Festplatte zu ändern:
root (hd0,1)
kernel /boot/vmlinuz root=/dev/sda2 rw ramdisk_size=10000 lang=de apm=power-off nomce vga=791
initrd /boot/initrd.img
Resultat war:
* The device node /dev/sda2 for the root filesystem is missing or incorrect
or there is no entry for the root filesystem listed in /etc/fstab.
The system is also unable to create a temporary node in /lib/init/rw.
This means you have to fix the problem manually.
* A mainenance shell will now be started.
/etc/fstab als root zu verändern ging auch nicht. Also wieder ausgebaut und mit USB angeschlossen und geändert:
#/etc/fstab:filesystemtable.
#
# filesystem mountpoint type options dump pass
/dev/sda2 / reiserfs defaults 0 1
proc /proc proc defaults 0 0
/dev/fd0 /floppy vfat defaults,user,noauto,showexec,umask=022 0 0
usbfs /proc/bus/usb usbfs devmode=0666 0 0
sysfs /sys sysfs defaults 0 0
tmpfs /dev/shm tmpfs defaults 0 0
/dev/cdrom /media/cdrom iso9600 defaults,ro,users,noexec,noauto 0 0
/dev/cdrom1 /media/cdrom1 iso9600 defaults,ro,users,noexec,noauto 0 0
/dev/cdrom2 /media/cdrom2 iso9600 defaults,ro,users,noexec,noauto 0 0
/dev/cdrom3 /media/cdrom3 iso9600 defaults,ro,users,noexec,noauto 0 0
/dev/dvd /media/dvd iso9600 defaults,ro,users,noexec,noauto 0 0
# Added by KNOPPIX
/dev/sda1 none swap defaults 0 0
# Added by KNOPPIX
/dev/hdb /media/hdb auto ro,noauto,users,exec 0 0
# Added by KNOPPIX
/dev/hda /media/hda auto ro,noauto,users,exec 0 0
Zeile 4: /dev/sda2 muss /dev/hda2 werden.
Zeile 11: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 12: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 13: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 14: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 15: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 17: /dev/sda1 muss /dev/hda1 werden.
Zeile 19: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
Zeile 21: Auskommentieren mit einem #-Symbol am Zeilenanfang oder löschen
und siehe da, es ging! Booten hat geklappt, nur in der GRUB Konfiguartionsdatei muss jedes Mal sda2 durch hda2 ersetzt werden. Abhilfe schafft die /boot/grub/menu.lst zu ändern.
Aber natürlich ging es immer noch nicht perfekt.
[Benutzer] is not in the sudoers file...
und
Die Kommunikation mit su ist fehlgeschlagen.
Als root einzuloggen ging auch nicht, also beim Login-Screen Alt+Strg+F1 gedrückt und zur Konsolenversion gewechselt. Dort als root eingeloggt und in der Datei /etc/sudoers folgende Zeile eingefügt:
[Benutzer] ALL=(ALL) ALL
eingefügt und gut wars. (Mit visudo zu editieren prüft die korrekte Syntax, bzw. dannach mit visudo -c prüfen lassen)
Nächstes Problem: Bildschirmauflösung war auf bescheidenen 640×480 gestellt. Bei Anzeige die Auflösung zu ändern ging nicht, nur noch kleinere Auflösungen waren auswählbar.
Also in der /etc/X11/xorg.conf die Auflösung alle Einträge geändert:
Section "Screen"
Identifier "Default Screen"
Device "S3 Savage"
Monitor "Standardbildschirm"
DefaultDepth 16
SubSection "Display"
Depth 1
Modes "1024x768"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 4
Modes "1024x768"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 8
Modes "1024x768"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 15
Modes "1024x768"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 16
Modes "1024x768"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 24
Modes "1024x768"
EndSubSection
EndSection
weiter gings mit sudo apt-get update und sudo apt-get dist-upgrade um das OS zu aktualisieren. Auch hier kam es zu Fehlern, warum auch immer. Abhilfe schaffte: sudo apt-get -f install und zuvor ein sudo dpkg –configure -a, womit Abhängigkeiten gefixed und gegebenfalls fehlende Pakete nachinstalliert werden.
Nächstes Problem: nach nem Reboot konnte ich mich nicht mehr einloggen. Nach Passworteingabe, war man sofort wieder beim Login-Schirm.
sudo chown [Benutzer]:[Benutzer] ~[Benutzer] -R
sudo chmod -R u+rwX ~[Benutzer]
sudo chmod 600 ~[Benutzer]/.dmrc
chmod 755 ~[Benutzer]
und alles war in Ordnung!
Internet einzurichten läuft folgendermaßen ab: netcardconfig. WLAN einzurichten (USB Stick TP-LINK TL-WN322G) ist die nächste Aufgabe. Ich halt euch auf dem laufenden.
Vielen Dank an klaus2008 aus dem Knoppix Forum!